ERINNERUNGEN AN DEN SPIELKURS 2010 IN AGATHARIED

“Agatharied 2010” oder “wie kriegt man den Virus tot?”

Freitag, 26. März 2010: als wir uns auf den Weg machen, herrscht noch vielversprechendes, sonniges Frühlingswetter. Unsere Hoffnung auf ein Sonnenwochenende in den Bergen wird jäh unterbrochen, als am späteren Nachmittag Regen aufzieht. Macht nichts, denken wir uns, schönes Wetter gibt´s in unseren Köpfen. Wir verbringen den Nachmittag damit, die Kursräume vorzubereiten, Organisatorisches zu besprechen und uns einzurichten. Bald trudeln die ersten Schäfchen am Bahnhof ein und das Haus füllt sich zusehends. Nach der offiziellen Begrüßung starten die Kurse und das erste “sich Kennenlernen und Ankommen” beginnt. Zwischen 20.30 und 21.00 Uhr finden sich alle im großen Saal ein, schließlich soll ja noch ein bißchen Session gespielt und getanzt werden. Schön, wie sich die Anzahl der Musiker und Tänzer in den letzten Jahren exponentiell erhöht hat, nebst altbewährten Dudelsäcken und Leiern erklingen die unterschiedlichsten Instrumente: Akkordeons, Pommer, Trommel, Concertina, Fagott….besonders die gezielte Unterwanderung der Bordunszene durch die Harfe stellt sich als große Bereicherung dar. Für den ersten Abend erleben wir schon eine unge-wöhnlich lebhafte, fröhliche, ausgelassene und vor allem lange Session – mit unserem Kaffemühlenstar aus Frankreich stets unter uns :-). Gegen 3 Uhr streichen wir die Segel, wir haben das Wochenende ja noch vor uns.

Am Samstag etabliert sich der übliche Spielkurs-Wahnsinn: Horden von Wespen (ss, sss, ssssss) und Enten (quäääk, quieeeek) schwärmen aus, in den Kursen glühen Finger und Gehirne. Als voller Erfolg erweist sich unsere mittägliche Tanzeinführung durch Knut, groß ist die Zahl derer, die am Abend lieber mittanzen, als ahnungslos zusehen wollen. Am Nachmittag sind erste müde, aber glückliche Gesichter zu sehen. Und die zweite Unterwanderung des Wochenendes beginnt: die des Virus. Erste Ausfallerscheinungen und grüne Gesichter sind zu beklagen, in einigen Regionen in der Nähe geht ein fieser Magen-Darm-Virus um. Der Stimmung am Abend tut das keinen Abbruch. Désinfection intérieur ist unser Motto, der Wein fließt, zum Glück hat unser Christoph ein Lied namens Cardenal Mendoza geschrieben (nach einem gleichnamigen spanischen Brandy) so dass es sich anbietet, auch einmal ein Schnäpschen zu sich zu nehmen – nur aus medizinischen Gründen, versteht sich. Noch mehr Musiker sind am Werk, viele Gäste von außerhalb erweisen uns die Ehre und die Mittags-Tanzrunde zeigt ebenfalls ihre Wirkung, so dass der Saal und die Tanzfläche so voll sind, wie in den ganzen letzten 5 Jahren noch nie. Highlights wie die Pippi Langstrumpf Polonaise, Multitaskingdar-bietungen in Form von Dudelsack und Drehleiersharing (kann man sich gegenseitig eine Hand an Spielpfeife, Rad und Tastatur leihen? Ja, man kann, auch wenn man nur 1 Gehirn hat und nicht 3, wie Patrick) und hinreißende Dudelsack, Harfen- und Leiersoli lassen den Abend wieder unvergeßlich werden. Um 5 gehen die letzten Nachtschwärmer ins Bett.

Am Sonntag schließlich sind deutliche Lücken in den Reihen der Teilnehmer und Referenten zu sehen. Trotz Virus und Zeitumstellung (also einer Stunde weniger Schlaf) geht die Arbeit in den Kursen intensiv weiter. Nach dem kleinen Kur(s)konzert am Abend, an dem ein kleiner Einblick in die Kursarbeit gewährt wird, geht die Session weiter – wenn auch mit stark gelichteten Reihen. Dennoch wird lange Musiziert und getanzt, am Schluss erklingen sanfte Lieder in leiser Besetzung, die einfach schön anzuhören sind und uns die Zeit wiedereinmal vergessen lassen. Auch am dritten Abend dieses Wochenendes finden wir erst gegen 5 Uhr den Weg in unsere Kajüten. Nach einem weiteren Vormittag Kursarbeit und dem Mittagessen sehen wir bei der Verabschiedung viele, viele glückliche Gesichter und Christoph und André bescheren uns mit den letzten 3 Tanzstücken einen perfekten Abschluss des Wochenendes.

Vielen Dank an alle für´s Mitmachen, es war ein wunderschönes Spieltreffen.

Auf ein nächstes Mal!

Euer “Organisationskomitee”

Als Anreiz für den nächsten Kurs ein paar Impressionen: